Functional–Stress Triad (FMD · SIMD · ISK · FI)
Integrierte wissenschaftliche Übersicht für Politik, Public Health und Medizin – mit neutralen, funktionellen Modellen statt krankheitszentrierter Diagnosen.
Infografiken
Dauerstress beeinflusst fünf systemische Achsen – ohne dass eine Krankheit vorliegen muss, aber klinisch und funktionell klar messbar.
Unter Stress und Entzündung sinkt die aktive Form von Vitamin B6 (PLP). Laborwerte können „normal“ erscheinen, während funktionell bereits ein Mangel besteht.
Stress verändert Cortisol, Geschlechtshormone und Schilddrüse – häufig noch im „Normbereich“, aber mit klaren funktionellen Folgen für Stimmung, Energie und Zyklus.
Vitamin B6 (PLP) ist Co-Faktor für zentrale Neurotransmitterwege. Ein funktioneller Mangel zeigt sich oft zuerst in „psychischen“ Beschwerden – biochemisch erklärbar.
Stress verändert Darmbarriere, Mikrobiom und Histaminhaushalt. Dadurch werden Vitamine, Hormone und Neurotransmitter indirekt beeinflusst.
Die Funktionelle Integrität (FI) beschreibt, wie gut ein Mensch unter realen Belastungen funktioniert – ohne Krankheitslabel, neutral, reversibel und politisch einsetzbar.
| FI-Level | Bedeutung | Beispiele | Bewertung |
|---|---|---|---|
| 90–100 % | System voll kompensiert | Gute Belastbarkeit, stabiler Schlaf, hoher Fokus | „voll funktionsfähig“ |
| 70–90 % | Leichte ISK | PMS, leichte Reizbarkeit, etwas schlechterer Schlaf | „adaptive Phase, reversibel“ |
| 50–70 % | Deutliche ISK | Müdigkeit, Brain Fog, Intoleranzen, Stressintoleranz | „Funktionsstress, keine Krankheit“ |
| 30–50 % | Starke ISK | Deutliche Erschöpfung, hormonelle Schwankungen, Unruhe | „kritische Systemlast“ |
| <30 % | Systemgrenze | Zusammenbruchnähe, minimale Regeneration, hoher B6-Verbrauch | „Systemüberlastung“ |
FI-Farbskala
Grün = hohe Funktionsfähigkeit · Gelb/Orange = adaptive Dysregulation · Rot = Systemüberlastung. Die Skala beschreibt Reversibilität und Systemlast – nicht „krank“ vs. „gesund“.
„Symptome“ implizieren Krankheit und führen zu Stigma. „Indikatoren“ beschreiben neutral beobachtbare Funktionszustände – geeignet für Politik, Verwaltung und Medizin.
Individuelle Systemkompensation (ISK) beschreibt, wie ein Mensch Belastung kompensiert. Interventionen stärken Achsen, statt „Störungen“ zu behandeln.
Functional–Stress Triad – Modellübersicht
- Hohe Komplexität urbaner Lebens- und Verwaltungssysteme
- Chronische Stressbelastung ohne klare Sprache oder Modelle
- Stigmatisierung durch psychische Diagnosen bei funktioneller Dysregulation
- Fehlende Schnittstelle zwischen Medizin, Politik und Verwaltung
- Kostenexplosion durch Spätfolgen und Fehldiagnosen
- FMD – Functional Medical Dysregulation: neutrales, entstigmatisierendes Verwaltungs- und Kommunikationsmodell.
- SIMD – Stress-Induced Metabolic Dysregulation: biochemische Ebene (Hormone, Vitamine, Mitochondrien, Darm-Hirn).
- ISK – Individuelle Systemkompensation: adaptive Verhaltens- und Wahrnehmungsmuster unter Last.
- FI – Funktionelle Integrität: einfaches, skalierbares Maß für Funktionsfähigkeit (0–100 %).
- HPA-Achsen-Aktivierung, Cortisol-Verschiebung, HRV ↓
- Veränderung von Serotonin, Dopamin, GABA durch B6-Verbrauch
- Low-Grade-Inflammation & Leaky-Gut-Mechanismen
- Mitochondriale Dysfunktion bei chronischer Überlastung
- Reversibel – bei Reduktion der Systemlast und Achsenstabilisierung
- Erhöhte Kontextdichte: viele Details werden gleichzeitig verarbeitet.
- Gesteigerter verbaler Output: Versuch, komplexe Muster verständlich zu machen.
- Hohe Präzisionsorientierung: „Fehler“ werden nicht toleriert, da Systemgrenzen erreicht sind.
- Rückzug, Vermeidung, „Überanpassung“ – alles funktionelle Strategien, nicht „Störung“.
- Statt „psychisch auffällig“ → „erhöhte Kontext- und Präzisionsverarbeitung“.
- Statt „Burnout“ → „FI 40 %, hohe ISK, SIMD gesichert“.
- Statt „somatoform“ → „Darm-Hirn-Achse mit Leaky-Gut- und Histamin-Indikatoren“.
- Ziel: Verwaltung, Politik und Medizin erhalten ein gemeinsames, neutrales Vokabular.
Literaturverzeichnis (Auswahl)
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